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Es ist soweit. Die Schulen öffnen nach den Ferien, und jedes Bundesland verfärbt sich zur Feier des Unterrichts in den Inzidenztabellen rot. Besonders dunkel ist das Bundesland des Typen, der Kanzler werden will: Armin Laschet sorgt für den Lacher des Tages, indem er dreist in die Kameras lügt, die nordrhein-westfälische Hochinzidenz läge nicht an den Regeln. Natürlich liegt es daran, Deine politische Inkompetenz ist der Grund für die Durchseuchung, vor der alle andern seit Monaten warnen.
Tabellenführer
Leverkusen hat sich eine besonders herausragende Position erarbeitet: Wir sind Tabellenführer bei den Inzidenzen. Dies sehen wir – wie schon im Frühjahr angekündigt – besonders bei den Kindern.
Bundesweit ist man stolz darauf, die 3G-Regel einzuführen. Obwohl man weiß, dass bei infektiösen Menschen nur 40% der Schnelltests diese korrekt als positiv anzeigen. Somit kommen 40% der ansteckend Getesteten – ansteckend, aber wenigstens negativ getestet – in Innenräume und zu Veranstaltungen. Super Idee, wenn sich das Hospitalisierungsrisiko für ungeimpfte Erwachsene mit Delta mal eben verdreifacht hat.
Weil die Politik so begeistert von ihrer Idee ist, hält sie es mitten in der Pandemie der Ungeimpften1 sogar für sinnvoll, bei 3G die Masken fallen zu lassen. Während dessen in den USA:
Kinder schützen? Fehlanzeige
Anderswo kommen sie sogar auf die Idee, dort, wo der größte Teil der Teilnehmer gar nicht geimpft werden kann oder aufgrund der fehlenden STIKO-Empfehlung noch nicht geimpft wurde, die Masken wegzulassen: in den Schulen.
Schulen sind keine sicheren Orte, ganz im Gegenteil. Durch Niedriginzidenz ist das Schweizer-Käse-Prinzip aus Lüften, Händewaschen und Labber-Masken noch einigermaßen vertretbar. Die Hochinzidenz gerade bei jungen Menschen aber pulverisiert den Minimalschutz gerade zu, wie man nicht nur an den Leverkusener Zahlen sehen kann.

In Leverkusen kommen die von uns mühsam erkämpften Luftfilter für die Schulen und Kitas2 wegen der europaweiten Ausschreibung erst um die Herbstferien herum an.
Die beobachtbare Durchseuchung der Kinder ist für FDP und Grüne kein Grund, die Pandemielage – und damit die Fortgeltung der Schutzmaßnahmen – weiter anzuerkennen. Stimmt man im Bundestag einfach mal dagegen. Und auch Die Linke ist außerhalb von Leverkusen3 offenbar auch lost seine Omma.
„Aber Kinder werden doch gar nicht krank!“ Doch, werden sie
Akute Erkrankungen
Es besteht immer noch das Gerücht, dass Kinder nicht krank werden. Dass das falsch ist, zeigt Florida.
Mittlerweile hat sogar die STIKO begriffen, dass die Erkrankung auch Kinder mit schweren Verläufen betrifft. So ist für 12-16-jährige Jungen das Risiko einer Myokarditis bei Covid-19 um mindestens den Faktor acht größer als nach einer mRNA-Impfung.
In dieser Studie wurden 1695 Patienten im Alter von 21 oder weniger Jahren untersucht. Die Patienten waren alle wegen akutem Covid-19 oder PIMS hospitalisiert. 22% hatten neurologische Beteiligung, 12% entwickelten infolge von Covid-19 lebensbedrohliche Schäden des Nervensystems, 40% hatten danach erneute neurologische Folgeerscheinungen. Zu den neurologischen Symptomen zählen übrigens Epilepsie und Enzephalopathie. Und 26% starben. Ein Viertel der hospitalisierten Kinder stirbt. Bonus: Die Wahrscheinlichkeit von neurologischen Folgesymptomen ist bei Kinder viermal höher als bei Erwachsenen.
Apropos Sterben: In Brasilien sind mehr als 2.300 Kinder an Covid-19 gestorben. Und anderswo:
In einer anderen Untersuchung wurde festgestellt, das fast 29% der Kinder nach einer Covid-19-Erkrankung Störungen des Herz-Kreislauf-Systems hatten.
Und das ist „nur“ die akute Erkrankung. Auch in der Folge ist im Körper durch die Infektion so viel kaputt, dass noch schlimme Folgen drohen:
#LongCovidKids
Der geschätzte Impfluencer Christian Kröner erklärt, was LongCovid bei Kindern bedeutet. Es lässt sich mittlerweile in der Positronen-Emissionen-Tomographie darstellen, dass in bestimmten Regionen des Gehirns der Stoffwechsel herabgesetzt ist. Diese Bereiche sind für Gedächtnis, Emotion, Schmerz und autonome Funktionen zuständig.
Weitere Erkenntnisse:
- Zwei der 7 Patienten sind 12 Monate danach kaum Schul- und nicht sportfähig.
- 17% der Patienten unter 16 hatten 13 Monate (!) nach der Infektion noch Symptome.4
Halten wir fest: Auch wenn die meisten Kinder kaum etwas von der Infektion merken, gibt es einen relevanten Anteil, der Schädigungen des Nerven- und Herz-Kreislauf-Systems erleidet oder sogar daran verstirbt. Auch ein sehr kleiner Anteil kann bei sehr hohen Fallzahlen zu sehr vielen Fällen führen. Es ist keine Grippe, verdammt. Und es liegt auch nicht am besonders gesunden Immunsystem, ob man sich ansteckt: Es liegt daran, ob die eigenen ACE2-Rezeptoren in Kontakt mit einer ausreichenden Menge Virusmaterial kommen.5
Impft Eure Kinder!
Weil die Politik weiterhin nichts tut, um unsere Kinder zu schützen6, gibt es nur eine richtige Konsequenz: Impfen!
Ach ja, am 28.9. ist Bundestagswahl.
- Warum zur Hölle seid Ihr noch nicht alle geimpft, wenn Ihr über 16 seid? Der Impfstoff ist sicher. Das Risiko für die sehr seltenen unerwünschten Nebenwirkungen der Impfung ist für die Krankheit massiv höher, z.B. Thrombose oder Myokarditis.[↩]
- Das wäre wenigstens ein weitere Käsescheibe.[↩]
- Auf die Ratsgruppe lass ich nix kommen![↩]
- So viel dazu, dass LongCovid nach spätestens einem halben Jahr quasi vorbei ist.[↩]
- Delta sorgt bekanntermaßen für eine massiv höhere Viruslast bei Infizierten.[↩]
- außer der Piratenpartei[↩]
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