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Wie sehr hasst die Landesregierung unsere Kinder?

mRNA-Impfstoff
mRNA-Impfstoff

Landesregierung stoppt Impfaktionen für Kinder und Jugendliche

In der Stadt Bottrop wurde für den 12.7.2021 eine koordinierte Impfaktion für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren geplant. Die Impfungen hätten im Impfzentrum der Stadt stattfinden sollen. Eine Voranmeldung wäre nicht erforderlich, es sei genug Impfstoff verfügbar. Diese Aktion wurde durch das Landesgesundheitsministerium untersagt.

Der Kreis Siegen-Wittgenstein kündigt mit mehreren Unis große Impfstudie mit Schulkindern ab 12 Jahren an, die in mehreren Impfzentren vor Ort durchgeführt werden sollen. Die Landesregierung NRW grätscht auch hier dazwischen, der Kreis sagt daraufhin die Impfaktion ab.

Warum die Landesregierung die Impfungen für Kinder und Jugendliche behindert

Der Grund ist un-fucking-fassbar:

Durch einen Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW wurden dem Vorhaben am heutigen Abend diverse Auflagen gemacht. Von abgetrennten Bereichen mit separatem Zugang zum Impfzentrum, über die Absage das ärztliche und medizinische Personal der Kassenärztlichen Vereinigung Impfungen im Rahmen der Studie durchführen zu lassen, bis hin zur Aussage, dass das Land NRW eine flächendeckende Impfung von Kindern aufgrund der Empfehlung der STIKO inhaltlich nicht unterstützt.

Kreis Siegen-Wittgenstein: Keine Impfungen an Kindern zwischen 12 und 15 Jahren im Impfzentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein

Es wird schon – nicht abwegig – unterstellt, dass das ein politisch motivierter Plan ist, weil die von Einsprüchen der CDU-geführten Landesregierung betroffenen Kommunen bzw. Kreise sozialdemokratisch sind.

Es könnte allerdings auch einfach Inkompetenz sein:

Warum Impfungen auch für Kinder und Jugendliche sein müssen

Bleiben wir bei den Fakten: Wer nicht geimpft ist, wird sich mit ziemlicher Sicherheit bis zum Sommer 2022 infizieren. Dies bestätigen übereinstimmend Christian Drosten und das RKI. Die größte Risikogruppe sind aufgrund der nicht verfügbaren Impfung Kinder und Jugendliche. Es herrscht Schulpflicht, und der Unterricht findet in nicht pandemiegeeigneten Räumlichkeiten statt. Die Politik hat die Anschaffung von effektiven Luftreinigungsgeräten verschleppt. Also bleibt den Kindern nur die Impfung, um sich vor Ansteckung im Schulbetrieb zu schützen. Koordinierte Impfaktionen sind dafür der genau richtige Weg. Dass die Landesregierung dies untersagt, zeigt erneut die Missachtung der Kinder durch die Regierung Laschet.

Die für Klartext bekannte Virologin Jana Schröder erklärt, warum wir die Kinder und Jugendlichen schützen müssen. Zwischen 1 von 1.000 und 1 von 5.000 Kindern entwickeln nach überstandener, oft symptomloser Infektion mit SARS-CoV-2 das so genannte Pädiatrische Inflammatorische Multiorgan-Syndrom (PIMS). 70% der davon betroffenen Kinder müssen auf der Intensivstation behandelt werden, denn unbehandelt können die Symptome, die mit Bauchschmerzen und Fieber beginnen und bis zu schweren Herz-Kreislauf-Störungen und neurologischen Ausfällen reichen können, tödlich sein. Zudem entwickeln nach britischen Zahlen ca. 7% der infizierten Kinder das Post-Covid-Syndrom (auch bekannt als #LongCovid).

Aus diesem Grund empfehlen die entsprechenden Behörden in den USA, im UK, in Israel oder in Frankreich die Impfung für Kinder und Jugendliche. Die in Deutschland zuständige STIKO empfiehlt aktuell die zugelassene Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren nicht allgemein. Dies kann (und sollte) man nämlich auch hierzulande anders sehen. Die STIKO wartet noch auf Daten aus den USA und ist daher, sagen wir mal, vorsichtig.((Warten ist aktuell was Impfungen angeht aus zwei Gründen eine Scheißidee: 1. Delta hat aktuell eine Verdopplungszeit von 6 Tagen. Wie exponentielles Wachstum funktioniert, sieht man aktuell in den Niederlanden. 2. Das Impftempo schwächelt. Je weniger Leute im Herbst/Winter geimpft sind, desto höher wird die Welle.))

Ökotest: Warum Kinder geimpft werden müssen

Die Fakten zu den Krankheitsfolgen für Kinder und Jugendliche sind bekannt; die wenigen, eher milden Fälle von Myokarditis nach der Impfung werden von den zuständigen Behörden im Vergleich mit den möglichen Schäden durch die Krankheit als vernachlässigbar angesehen. Zurecht. Das Zögern der STIKO hat zum Teil verheerende Folgen.

Dennoch untersagt die STIKO die Impfung keineswegs.

Der Impfstoff ist auch für Kindern zwischen 12 und 16 Jahren sicher und kann ärztlicherseits im Zusammenhang mit einem Beratungsangebot verabreicht werden. Die Haftung für etwaige Impfschäden übernimmt wie bei allen zugelassenen Impfungen der Bund.

Manche Bundesländer wie Niedersachsen (ab 18.7.) und Rheinland-Pfalz (ab 19.7.) beginnen mit der überfälligen koordinierten Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren. Aber die haben ja auch keinen faktenresistenten, wissenschaftsfeindlichen Ministerpräsidenten.

Darum gilt:

  1. #Ärmelhoch
  2. #Laschetverhindern
  1. Sehr zutreffend geschrieben!

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