Meine bei der Begründung der beiden Anträge der Ratsgruppe1 geäußerte Befürchtung einer vierten Welle unter den im Herbst 2021 nicht bzw. kaum geimpften Kindern und Jugendlichen bezeichnete Schuldezernent Marc Adomat heute als „Kaffeesatzleserei“.
Am gleichen Tag, wo aus seinem Haus gefragt wird, ob sich die Bitte um frühzeitige Schulschließungen aus dem März 2021 im Juni 2021 erledigt habe. Da ich justiziable Äußerungen in der Öffentlichkeit vermeiden möchte, habe ich darauf nicht mehr reagiert.
Er bezog sich in der Begründung auf den hiesigen Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach, laut dem es ja keine vierte Welle geben würde. Hat Lauterbach das aber tatsächlich so gesagt?
Er bezeichnet die Wahrscheinlichkeit einer vierten Welle als gering. Schauen wir mal in den Artikel rein, wo es etwas ausführlicher steht:
Er rechnet also durchaus mit einer vierten Welle, die aber keinen erneuten gesamtgesellschaftlichen Lockdown erfordern würde. Er beschreibt außerdem, wo es zu Ausbrüchen kommen wird: bei Treffen in Innenräumen von nicht geimpften oder genesenen Personen.
Man muss keinen Dreisatz beherrschen, um zu bestimmen, welche Personengruppe im Herbst 2021 überwiegend aus nicht-geimpften Personen bestehen wird: Kinder und Jugendliche. In Schulen und Kitas. Weil der Rest der Gesellschaft dann aber bereits überwiegend geimpft sein wird, wären gesamtgesellschaftliche Lockdowns nicht mehr vermittelbar. 2
Deswegen kommt er dann auch zum gleichen Schluss wie Christian Drosten neulich: Kinder und Jugendliche sollten geimpft werden.
Hoffentlich gibt es bald auch die Zulassung für Kinder unter 12.
- „Gesundheitsschutz von Kindern während der Coronapandemie“ und „Ergänzungsantrag zu Technische Ausstattung für Homeschooling“[↩]
- Warum Kinder schützen? Schulen und Kitas schließen kann aber immer noch. Und wenn nicht, gibt es halt Coronapartys.[↩]
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