Schneeball
Schneeballsystem (Symbolbild)

Jens Berger erklärt sehr nachvollziehbar, warum die private Krankenversicherung (PKV) zügig abgewickelt gehört, weil das Geschäftsmodell sehenden Auges den Bach runtergeht, was die Versicherten teuer zu stehen kommt. Die Beiträge steigen ja bereits jetzt.

Die Finanzkrise hat dazu geführt, dass Risiken neu bewertet werden und das Zinsniveau für als sicher geltende Finanzprodukte, wie beispielsweise deutsche Staatsanleihen, massiv gesunken ist. Was für das Finanzministerium ein Grund zur Freude ist, stellt für die Versicherungsunternehmen ein großes Problem dar. Nicht nur Lebensversicherungen, sondern vor allem die privaten Krankenversicherungen haben ein Geschäftsmodell, das nicht auf eine längere Niedrigzinsphase eingestellt ist. 

Jens Berger: Das Schneeballsystem der privaten Krankenversicherung droht zu kollabieren

Berger kommt außerdem zu einer bedrückenden Erkenntnis darüber, wie sich die Lobbymacht der Versicherungskonzerne, die nach dem katastrophal scheiternden Riester-Projekt, das sich bewiesenermaßen ausschließlich für die Konzerne rentiert und für die Versicherten, für die es angeblich erfundn wurde, leider eben so gar nicht, auch noch den Pflege-Bahr in den Anus geschoben bekommen, auswirken wird:

„[E]ine geordnete Abwicklung des PKV-Systems [wäre] durchaus möglich. Würde man das System liquidieren und alle Versicherten in die GKV überführen, würden wohl bei den meisten Privatversicherten die Sektkorken knallen, da ihre ökonomische Zukunft endlich wieder kalkulierbar wäre. Die vorhandene Altersreserve müsste in einem solchen Fall freilich auch in das GKV-System überführt werden. Die Leidtragenden wären in diesem Falle die Versicherungskonzerne. Wer die Macht der Versicherungslobby kennt, ahnt jedoch, dass es zu keiner geordneten Abwicklung dieses gescheiterten neoliberalen Experiments kommen wird.“

Jens Berger: Das Schneeballsystem der privaten Krankenversicherung droht zu kollabieren

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