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Der Artikel ist grausig

Zum einen wird mit Einzelstimmen und dem pauschalen "die Bürger" eine vermeintliche Mehrheit unterstellt. Zum anderen äußert der Artikel mit keinem Wort, dass Videoüberwachung prinzipbedingt keine Sicherheit schaffen kann. Sie hindert niemanden, der Gewalt ausüben will, daran, dies zu tun. Wenn, was unwahrscheinlich ist, der Täter im Affekt die Kamera bemerkt, wird er höchstens einen anderen Ort für die Tat wählen. Aber selbst das ist höchstunwahrscheinlich, wie die Riots in London zeigten. London ist außerhalb von China die am flächendeckendste von Kameras überwachte Stadt der Welt, was nicht mal ansatzweise dabei half, die Gewalt einzudämmen oder gar zu verhindern.

Das einzige, was Kameras erreichen, ist, den Bürgern um den Preis ihrer Freiheit ein falsches Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Das Ausstellen von Kameras ist reine Symbolpolitik ohne jeden Schutzwert. Das Gefühl, durch Kameras beobachtet zu werden, vermittelt keine Sicherheit, sondern schränkt die persönliche Freiheit ein. Das Geld, das in die völlig unnütze Technik gesteckt werden soll, wäre deutlich besser in Präventionsprogrammen bei jugendlichen und sozial schwachen Mitbürgern gesteckt. Lediglich bei der Aufklärung kann in seltenen Fällen ein Fahndungserfolg, der fast immer auch ohne die Kameras möglich ist, beschleunigt werden. Ebenso wie bei der von den Medien nie korrigierten Falschmeldung, der Attentäter von Toulouse sei durch die Vorratsdatenspeicherung gefasst worden, ist auch bei der verdachtslosen Überwachung des öffentlichen Raums die Wiederholung der Behauptung einer vermeintlichen Verbesserung der Sicherheit eine reine Luftnummer.

Dass gerade die FDP diese Einschränkung der Freiheit fordert, zeigt, wie überflüssig diese Partei mittlerweile geworden ist. Wer die eigene Freiheit auf Kosten von nur vermeintlicher Sicherheit preisgibt, hat mit Freiheit nichts mehr zu tun.

Leverkusen: Bürger wollen Videokameras

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