Es kommt nicht darauf an, dass man sich nackig macht, sondern wie man sich auszieht. Das, was für Erotik gilt, könnte auch für Anwendungen und Geräte der Generation Web bald verpflichtend werden. In Zeiten, wo schon die Frage gestellt wird, ob Exhibitionimus in Zeiten von Facebook überhaupt noch strafbar sei, scheint es geboten, der Entblößungssucht von Mark Zuckerberg Grenzen aufzuzeigen.
Bei den Voreinstellungen nehmen die Unternehmen keine Rücksicht auf den Datenschutz. Denn mit Nutzerdaten verdienen sie Geld. Um die Einstellungen zu ändern, muss man wissen wie. So wird Datenschutz zu einem Privileg für Experten.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat daher eine sehr unterstützenswerte Petition bei OpenPetition gestartet, die u.a. von Netzpolitik als auch vom CCC unterstützt wird. Ziel ist es, Privacy by default festzulegen. Das bedeutet, dass die datensparsamste und datenschutzfreundlichste Einstellung verpflichtend die Grundeinstellung bei Sozialen Netzwerken sein soll – also das genau Gegenteil dessen, was Facebook beim Rollout neuer Funktionen so aktiviert:
Der Deutsche Bundestag möge in den Datenschutzgesetzen regeln, daß die Grundeinstellungen von Produkten und Diensten so zu gestalten sind, daß so wenig personenbezogene Daten wie möglich erhoben oder verarbeitet werden.
Das BDSG fordert bereits jetzt Datensparsamkeit, aber daran hält sich ja kaum wer. Wenn Du das ändern willst, musst Du mitzeichnen.