Vergammelte Küche

Die Waschmaschinen-Situation, Teil 1

Im Mehrparteienhaus in der Alten Straße in Troisdorf, wo ich von 2005 bis 2008 wohnte, gab es einen Waschkeller. Dort hatte jede Wohnung einen eigenen Wasser und übrigens abschließbaren Stromanschluss. Ich baute dort meine Waschmaschine auf und nutzte sie fleißig.

Eines Tages wunderte ich mich, dass dort Wäsche in den letzten Zügen lief, die ich gar nicht angesetzt hatte. Ich war so baff, dass ich mal zur Abwechslung sprachlos war. Als ich nach einer Viertelstunde wieder nachsehen wollte, lief ein junger Nachbar von unten kommend mit einem Wäschekorb an mir vorbei und grinste kopfnickend mich an.

Ertappt.

Die Waschmaschinen-Situation, Teil 2

Nach diesem Erlebnis entfernte ich immer den Stecker aus der Steckdose und schloss die Steckdose ab. Einige Wochen später kam ich wieder an die Waschmaschine und sie lief erneut, obwohl ich sie nicht angesetzt hatte. Den Strom bekam sie vom Waschmaschinenplatz direkt nebenan. Der war leer und somit nicht abgeschlossen.

Ich ließ das Wasser ab, schmiss die Wäsche auf den Boden und setzte meine Wäsche an.

Fand der Typ wohl nicht so gut. Aber nach meinen Gefühlen hatte er ja auch nicht gefragt.

Merkwürdige Fehlbestände

Während meiner damaligen Pflegeausbildung ging einer Klassenkameradin ihr Rechner kaputt. Sie brauchte schnell Ersatz. Da ich meinte, noch einen alten PC im Keller stehen zu haben, bot ich ihr an, mal nachzusehen. Den PC fand ich leider nicht. Da ich allerdings viel gestapeltes Zeug im Keller hatte, vermutete ich, dass ich ihn einfach nur zugebaut hätte. Ähnliches dachte ich, als ich einen CD-Koffer suchte, weil ich Lust hatte, mir die Videos auf der Zusatz-DVD der Best Of von Massive Attack anzusehen. Allzulange suchte ich aber nicht, da es ja diese neue Videoplattform namens YouTube gab. Dort waren die Videos ja auch zu finden.

Eins, zwei, Polizei

Ein paar Monate später klingelte die Polizei bei mir und fragte mich, ob ich den jungen Nachbarn kürzlich gesehen hätte. Ich verneinte, während ich so langsam die Nachtigall trapsen hörte. Ein paar Tage später war die Tür zu seinem Keller aufgebrochen. Bei einem Blick hinein entdeckte ich einen zerstörten PC, der mir überraschend bekannt vorkam und einen leeren, aber immerhin auch kaputten CD-Koffer.

Na super.

CSI Troisdorf

Ich weiß auch, was der Typ gemacht hat, um an meinen Kram heran zu kommen: Die Kellertüren waren mit normalen Zimmerschlössern gesichert. Die Schlüssel kann man sich durch Ansehen der Konturen des Schlosses quasi abgucken. Damit bekommt man den passenden Schlüssel bei jedem Schlüsseldienst. Falls ich noch mal in ein Mehrparteienhaus umziehen werde, werde ich darauf achten, wie der Kellerraum abgeschlossen ist.

Wenn sich jemand Dir gegenüber kackdreist verhält, erwarte auch dann nicht, dass sich das bessert, wenn es sich um einen Nachbarn handelt.

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