Kind mit Maske
Kind mit Maske

Seit Anfang der Pandemie wird von den Schwurblern und ihren Freunden immer wieder vorgebetet, dass Kinder beim Infektionsgeschehen keine Rolle spielen. Sie seien „keine Treiber der Pandemie“. Das war immer schon Ablenkung.

Die Gutenberg-Covid-Studie der Uni Mainz

So hat jetzt eine große Covid-Studie der Uni-Medizin Mainz Ansteckungswege untersucht und in der Pressemitteilung platziert, dass sich Kinder und Jugendliche sich weniger an Corona anstecken würden. In der Studie wurden aber keine Personen untersucht, die jünger als 25 Jahre alt waren. Diese Studie taugt also nicht mal als Altpapier. 1

Was sagen sie denn?

Kinder stellten hingegen kein erhöhtes Infektionsrisiko dar, sagte Wild weiter, musste aber einräumen: Schulen und Kitas seien in der Studie nicht untersucht worden, Personen unter 25 Jahren waren nicht unter den Probanden. Das habe auch organisatorische Gründe gehabt, sagte Wild, „unser Studienbudget war endlich.“

Mainzer Gutenberg Covid-19-Studie findet 40 Prozent Dunkelziffer bei Corona-Infektionen – Abstand und Maske wirken

Sie sagen übrigens noch etwas, was bei entsprechender Kenntnis von Grundrechenarten hätte erhellen können.

In der Gutenberg-Covid-19-Studie nahm die Wahrscheinlichkeit einer Infektion allerdings zu, je mehr Kinder im Haushalt vorhanden waren – oder je mehr Personen in einem Haushalt zusammenlebten. Menschen in prekären Wohnsituationen besuchten übrigens seltener große Versammlungen und trugen im Schnitt sogar an mehr Stunden eine Maske als Teilnehmer der anderen Gruppe, zudem desinfizierten sie sich auch häufiger die Hände – womöglich aus gesundheitlichen Gründen.

Mainzer Gutenberg Covid-19-Studie findet 40 Prozent Dunkelziffer bei Corona-Infektionen – Abstand und Maske wirken

Die Gleichung geht also so: Mehr Kinder zuhause = höheres Ansteckungsrisiko im Haushalt. Mehr Kinder in der Kita oder in der Schule = kein erhöhtes Infektionsrisiko.

Dazu gehört Chuzpe. Allerdings ist eine Aussage natürlich richtig: Die sozioökonomische Gruppe, in der mehr Kinder im Haushalt leben, ist statistisch gesehen dadurch gefährdeter, dass dort möglicherweise aufgrund von sprachlicher Einschränkungen die Regeln nicht verstanden werden und/oder in Jobs bearbeitet wird, in denen eher gefahrvolle Situationen bestehen, und Kontakte zu anderen Personen bestehen, auf die beides ebenfalls zutrifft.

„Treiber der Pandemie“

Funfact: Der Begriff „Treiber der Pandemie“ wurde immer gemeinsam mit dem Wort „kein“ verwendet, um den Anteil der Kinder an den Infektionen kleinzureden. Wissenschaftler wiesen seit anderthalb Jahren darauf hin, dass ALLE Menschen die Pandemie durch Kontakt treiben, weil ALLE Menschen immunologisch naiv ist. Dies war der Unterschied zur Influenza, wo dies v.a. auf die Kinder zutrifft und Epidemien v.a. in Schulen und Kitas mal eben so durchrauschen.

Jetzt aber, wo die Erwachsenen zunehmend durchgeimpft sind, wird sich das Infektionsgeschehen massiv auf Schulen und Kitas verschieben, weil eben bei den Erwachsenen die Infektionsketten bei den Geimpften eher zum Stopp kommen. Je länger man Kindern den Schutz vorenthält, desto stimmiger wird der Begriff der Treiber der Pandemie. Und mit etwas Pech entwickelt sich in der anzunehmenden Hochinzidenzphase auch noch eine Variante, gegen die die Impfungen dann gar nicht mehr helfen.

Fast das gesamte letzte Jahr gab es keinen zugelassenen Impfstoff für alle. Daher waren auch alle Treiber der Pandemie, wenn sie sich nicht an die Kontaktbeschränkungen bzw. erforderlichen Schutzmaßnahmen hielten. Alle waren immunologisch naiv und konnten nicht anders geschützt werden. Je mehr aber Erwachsene geimpft werden, desto größer wird der Anteil der Kinder an der Pandemie.

Mit steigender Zahl der Geimpften sollte die Inzidenz in den immunologisch noch nicht geschützten Gruppen viel stärker beachtet werden. Kinder haben 1,5 Jahre für Erwachsene verzichtet, jetzt ist mal andersherum dran.

Kind können nämlich gar nichts für die Situation, die von Politik und rücksichtslosen Erwachsenen herbeigeführt wurde. Die Lage nähert sich immer mehr der bei Influenza an, weil die erwachsene Bevölkerung zunehmend nicht mehr immunologisch naiv ist. Das ist ja bisher der Unterschied gewesen, weil sich SARS-CoV-2 bei ALLEN epidemisch ausbreiten konnte. Jetzt gibt es durch die Impfung bei den Erwachsenen zunehmen Endpunkte der Infektionsketten, während es bei den im Stich gelassenen Kindern keine oder so gut wie keine immunologische Gegenwehr gibt.

Wie Politik Kinder ignoriert

Aktuell häufen sich politische Forderungen nach einem baldigen Ende der Maßnahmen. As if Delta never happened. Besonders abstoßend sind dabei Aussagen wie von Bundesaußenminister Maas2:

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. „Damit ist im Laufe des August zu rechnen“, sagte Maas der Deutschen Presse-Agentur und der „Süddeutschen Zeitung“. „Wenn alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot haben, gibt es rechtlich und politisch keine Rechtfertigung mehr für irgendeine Einschränkung.“

Maas plädiert für baldiges Ende aller Beschränkungen

Kinder sind also keine Menschen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Was passiert denn, wenn jetzt Delta durch die Öffnungen überall so richtig Schwung holen kann? Gucken wir nach England:

Luftfilter JETZT!

Es bleibt dabei: Wir brauchen mehr Schutz für die Kids. Und da sind wir mal wieder bei den Luftfiltern. Nachdem wir uns in Leverkusen ein Jahr lang den Mund fusselig geredet haben, hat der Stadtrat mittlerweile beschlossen, alle Schulklassen und Kitagruppenräume mit mobilen Luftfiltern auszustatten. Und die Petition habt Ihr hoffentlich alle schon unterschrieben.

Die grundsätzliche Luftverbesserung unserer Kitas ist ein Nebenprodukt der Senkung des Infektionsrisikos. Da sehr viele Erreger in den Kitas über Aerosole übertragen werden, werden durch die Maßnahmen zur Reduzierung SARS-CoV-2-Aerosolen auch andere Aerosole verringert.

Raumluftreiniger sind eine Lösung etwa für Schulen und Büros
Als Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchungen steht fest, dass Raumluftreiniger mit großem Volumenstrom und hochwertigen Filtern der Klasse H14 eine sehr sinnvolle technische Lösung sind, um in Schulen, Büros, Geschäften, Wartezimmern, Gemeinde- und Vereinshäusern, Aufenthalts- und Essensräumen etc. die indirekte Infektionsgefahr durch Aerosole stark zu verringern. Sie können aber auch in Gebäuden mit raumlufttechnischen Anlagen unterstützend eingesetzt werden, in denen Menschen zusammenstehen (Wartebereich) und gemeinsam arbeiten oder in denen aufgrund der Arbeitslast viel Aerosol ausgestoßen wird, etwa Fitnessstudios.

Mund-Nasen-Schutz ist dennoch notwendig
Raumluftreiniger sind somit geeignete Werkzeuge, um dem indirekten Infektionsrisiko durch eine Kontamination im Raum zu begegnen, aber es ist zu beachten, dass sie das direkte Infektionsrisiko, das durch direktes Anhusten oder beim langen Unterhalten über kurze Distanz erfolgen kann, nicht verringern können. Es ist daher auch mit Raumluftfiltern wichtig, auf ausreichend große Abstände zu anderen Personen zu achten und Mund-Nasen-Bedeckungen oder partikelfiltrierende Atemschutzmasken zu tragen, damit neben der indirekten Infektion durch angereicherte Aerosole im Raum auch eine direkte Infektion über kurze Distanzen durch Anhusten oder längere Gespräche sicher vermieden werden kann.

Infektionsgefahr in Räumen: Studie zu Raumluftreinigern

Und deswegen ist die Anschaffung von Luftfiltern auch keine Einmal-Investition, die am Ende der Pandemie nicht mehr notwendig ist. Luftfilter helfen dauerhaft dabei, Infektionen vorzubeugen und durch die Verbesserung der Luftqualität die Konzentrationsfähigkeit der Schüler zu steigern.

Und noch was3:

  1. Wenn sich jemand auf die Mainzer Studie beruft und behauptet, dass die ja belegt hätten, Kinder seien keine Pandemietreiber, darf man lauthals auslachen. Das ist fürwahr „überraschend„.[]
  2. Was ja das Amt ist, wo man sich mit inneren Angelegenheiten und Medizin besonders gut auskennen muss[]
  3. Hat hiermit zu tun.[]
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